wortwiege Theaterfestival
SCHLACHTHOF – Wir essen nur Karfiol
Sławomir Mrożek / wortwiege
»Musik kann’s geben oder nicht. Schlachten muss sein.«
Einsam sitzt der Geiger in seinem Zimmer im Haus seiner Mutter, die ihn in liebevoller Geiselhaft hält. Er sehnt sich nach Befreiung. Die Musik — seine Kunst, die von der mütterlichen Überwachung beherrscht und reguliert wird — soll ihm die Flucht ermöglichen. Auf wundersame Weise wird er tatsächlich zum Genie und gibt Konzerte auf der renommierten Bühne der Philharmonie. Doch bald erkennt er, dass es auch in dieser Umgebung keine künstlerische Freiheit gibt und verlegt sich aufs öffentliche Schlachten. Denn: Wie macht man Kunst in restriktiven Systemen oder gar im Krieg?
Sławomir Mrożek sorgte mit seinen absurden Texten über das Leben und Wirken in totalitären Regimen weltweit für Aufsehen. Als Akt der Solidarität mit dem niedergeschlagenen Prager Frühling verließ Mrożek 1968 sein Land und beantragte Asyl in Frankreich. Die wortwiege setzt — nach dem großen Erfolg von Vaclav Havels „Audienz“ am Festival 2023 — ihre Beschäftigung mit bedeutenden dissidentischen Autor:innen fort.
»Mrożeks „Schlachthof“ ist ein starkes Stück. Ira Süssenbach hat ihr Ensemble punktgenau darauf eingestellt. [..] Ein Quartett von Darstellern spielt sich in Rage bei dieser Farce, die sich zum Bösesten steigert.« (Die Presse)
»Die junge Regisseurin Ira Süssenbach, in Moskau aufgewachsen, inszeniert die Groteske pointiert in den Kasematten.« (Der Standard)
»Groteskes Spektakel mit Tiefgang« (NÖN)
SCHAUSPIEL:
Nico Dorigatti
Saskia Klar
Roberto Romeo
Petra Staduan
TEAM:
Regie: Ira Süssenbach
Bühne: Andreas Lungenschmid
Kostüme: Elena Kreuzberger
Maske: Henriette Zwölfer
Musik: David Lipp
Licht: Lukas Kaltenbäck
Regieassistenz: Elena Maria Artisi
Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer
Text: Sławomir Mrożek (Deutsch von Christa Vogel)
Fassung: wortwiege
Aufführungsrechte: Diogenes Verlag AG Zürich
Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.
PREMIERE:
Mi 28. Februar 2024 (19:30)*
TERMINE:
Mi 28.2.* (19:30) · So 3.3. (15:30) · Do 7.3.* (19:30) · Sa 9.3.* (19:30) ·
Mi 13.3.* (19:30) · So 17.3. (15:30) · Fr 22.3. (19:30)
* Stückeinführungen: Mi 28.2. (19:00) · Do 7.3. (19:00) · Mi 13.3. (19:00) · Sa 9.3. (19:00)
SALON danach:
Nach der Vorstellung am So 17.3. (ca. 17:30) diskutiert ANNA MARIA KRASSNIGG mit PAUL KRISAI (Journalist, ORF-Korrespondent in Moskaus 2019-2023, Autor „Russland von innen“) und IRA SÜSSENBACH (Regisseurin)
DAUER:
ca. 2 Stunden, inkl. 1 Pause
SPIELORT:
Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27
2700 Wiener Neustadt
TICKETPREISE:
Kategorie A: € 45
Kategorie B: € 38
U25-Ticket: € 10 (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.
Alle Preisangaben inkl. USt.
Ira Süssenbach
Geboren im sibirischen Krasnojarsk, wuchs die Regisseurin in Moskau auf. 2012 verließ sie Russland, weil sie mit dem politischen Kurs der Regierung nicht einverstanden war, und wählte Österreich als neue Heimat. Aufgrund des elterlichen Verbots, Theaterregisseurin zu werden, studierte sie zunächst Wirtschaft an der Lomonossow Universität in Moskau und der Wirtschaftsuniversität Wien. Anschließend arbeitete sie als Risikomanagerin im Bankensektor. 2023 schloss sie ihr Regiestudium am Max Reinhardt Seminar ab. Ihre Inszenierung von George Taboris „Erdbeben Concerto“ wurde 2023 zum internationalen Festival Setkání/Encounter in Brünn eingeladen.