EUROPA IN SZENE – Special Edition: »SEA CHANGE«
REDEN!
Eine Theaterserie erlesener Rhetorik, est. 2016
In deutscher Sprache
»Die Welt sagte mit schallendem Gelächter: Schreiben? Wozu soll deine Schreiberei gut sein?«
Historische und zeitgenössische rhetorische Paradestücke
In der Theaterserie REDEN! performen Schauspieler:innen bedeutende historische und zeitgenössische Reden entlang des Spielplanmottos. Theatermacherin Anna Maria Krassnigg und ihre Gesprächsgäste analysieren die rhetorischen Werke und ihre aktuelle Relevanz.
Während wir in weiten Teilen Europas entscheidende Errungenschaften weiblicher Ermächtigung auf allen gesellschaftlichen Ebenen mit Recht für selbstverständlich halten, werden im Iran die Kleidervorschriften für Frauen trotz massivster und weltweiter Proteste verschärft. Vor-Denkerinnen wie Virginia Woolf sind erschütternd gegenwärtig.
Ein Zimmer für sich allein / A Room of One‘s Own, Virginia Woolfs berühmter, 1929 erschienener Text über weibliches Selbst-Bewusstsein, die Entstehung moderner Literatur, das freie Denken und ein Grundeinkommen für alle ist in der gefeierten Neuübersetzung von Antje Rávik Strubel live zu erleben. Dieser Text kam in der Form der Rede zur Welt. Woolf hielt 1928 an der Universität Cambridge zwei brillante Vorträge, die zum berühmten Essay zusammengeführt wurden.
Am 15.9. wird einem ersten Teil aus Ein Zimmer für sich allein die aufrüttelnd schöne Nobelpreisrede der Schriftstellerin Herta Müller gegenübergestellt. Gast ist die brillante Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl.
Am 20.9. werden dem zweiten Teil der Woolf-Rede, die „Ausbrüche“ zweier berühmter Frauenfiguren Henrik Ibsens gegenübergestellt: Nora, die ihr „Puppenheim“ verlässt und Ellida, die Frau vom Meer. Gast ist die an den Universitäten Oslo, Tel Aviv und der Ludwig-Maximilians-Universität in München lehrende Theaterwissenschaftlerin, Woolf-Kennerin und Ibsen-Expertin Ruth Schor.
Wie in den Metamorphosen des Ovid werden drei beliebte Ensemblemitglieder der wortwiege den aufrüttelnden Texten Gehör verschaffen.
MIT:
Schauspiel: Nina C. Gabriel, Judith Richter, Petra Staduan
Regie und Moderation: Anna Maria Krassnigg
Kostüm: Antoaneta Stereva
Maske: Henriette Zwölfer
Ein Zimmer für sich allein von Virginia Woolf in der Übersetzung von Antje Rávik Strubel mit freundlicher Genehmigung von Kampa Verlag.
Nobelpreis-Rede von Herta Müller mit freundlicher Genehmigung von The Nobel Foundation, 2009.
Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.
TERMINE (4. Staffel):
Fr 15.09. (19:30): Virginia Woolf & Herta Müller
Gast: Daniela Strigl
Mi 20.09. (19:30) Virginia Woolf & Henrik Ibsen
Gast: Ruth Schor
DAUER:
ca. 90 Minuten, keine Pause
SPRACHE:
Deutsch
SPIELORT:
Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27
2700 Wiener Neustadt
TICKETPREISE:
Kategorie A: € 35
Kategorie B: € 29
U25-Ticket: € 10 (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.
Alle Preisangaben inkl. USt.
Virginia Woolf (1882 – 1941) war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Von Kindheit an spielte Kunst eine große Rolle in ihrem Leben. Umgeben von Porträts des Malers G. F. Watts und Fotografien ihrer Tante Julia Margaret Cameron, wuchs sie in einem Kreis von Literaten, Intellektuellen und Künstlern auf. So verwundert es nicht, dass sie später zur zentralen Figur der berühmten Bloomsbury Group wurde, die mit ihren innovativen Ideen von Kunst und Gesellschaft die moderne Gesellschaft Englands prägte. Virginia Woolf hat 1941 Selbstmord begangen.