Der Idiot
Eine Kinobühnenschau nach Fjodor M. Dostojewskijs Roman
Unsere Spielfassung konzentriert sich auf die zentralen Szenen der einander leidenschaftlich liebenden und bekämpfenden Hauptcharaktere sowie die höchst amüsante Auslotung einer Gesellschaft im Umbruch in Dostojewskijs Roman-Drama. Es sind vor allem die Frauen, welche die turbulenten Ereignisse rund um das Auftauchen eines „modernen Christus“ vor dem Publikum veröffentlichen. Selbst zutiefst in die Wirrnisse verstrickt, beobachten und verschärfen sie die Konflikte der Männer – immer mit den lautersten Absichten – bis zum ungeheuren Kratereinsturz, den die Handlung vollzieht.
Wie kann ein „großes Kind“, ein „reiner Tor“, ein „Gutmensch“ in unserer Gesellschaft überleben und wie sehr verwirrt, verstört und bezaubert dieser „Idiot“ seine Umwelt, gerade aus seiner fundamentalen Verweigerung unserer „fortschrittlichen“ Werte wie Cleverness, Gerissenheit, Coolness und lautstarkes Durchsetzungsvermögen?
Mit:
Daniel F. Kamen, Gioia Osthoff, Murali Perumal, Michaela Saba, Horst Schily, Jens Ole Schmieder, Isabella Wolf
Regie:
Anna Maria Krassnigg
Bühne:
Lydia Hofmann
Kostüm:
Antoaneta Stereva
Musikkonzept, Sounddesign, Kamera, Filmschnitt:
Christian Mair
Musikkonzept, Klavier, Künstlerische Mitarbeit:
Jérôme Junod
Dramaturgische Begleitung:
Karl Baratta
Licht:
Lukas Kaltenbäck
Regieassistenz:
Marie-Therese Handle
Bühnentechnik:
Christoph Wölflingseder, Leander Wölflingseder
Hospitanz:
Luzia Oppermann
Unterstützt von:
Kulturabteilung der Stadt Wien, Kulturabteilung des Landes Niederösterreich
Salon5 im Nestroyhof
Theater Nestroyhof Hamakom
Nestroyplatz 1, 1020 Wien
Premiere:
19. Jänner 2017 (19:30 Uhr)
Weitere Termine:
20.1., 21.1., 25.1., 26.1., 27.1., 28.1.2017 (jeweils 19:30 Uhr)
Alle Vorstellungen sind ausverkauft. Restkarten erhalten Sie eventuell an der Abendkassa.
Dauer:
ca. 2,5 Stunden, eine Pause
Salon5 am THALHOF
Thalhofstraße 23, 2651 Reichenau an der Rax
Vorpremiere:
10. August 2016 (19:00 Uhr)
Premiere:
25. August 2016 (18:30 Uhr)
Weitere Termine:
26.8., 27.8., 28.8., 31.8., 1.9., 2.9, 3.9., 4.9.2016 (jeweils 18:30 Uhr)
Einführung, salon.gespräche zu „Der Idiot“:
10. August 2016 (17:30 Uhr): Franz Schuh (Autor und Kritiker)
25. August 2016 (17:00 Uhr): Paulus Hochgatterer (Schriftsteller, Kinder- und Jugendpsychiater)
27. August 2016 (17:00 Uhr): Karin Kneissl (Autorin und Nahost-Expertin)
2. September 2016 (17:00 Uhr): Konrad Paul Liessmann (Philosoph und Kulturpublizist)
(Für Besucher/innen einer Vorstellung am selben Tag ist der Eintritt zum salon.gespräch inkludiert.)
«Eine treffliche Dramatisierung des „Idioten“ im Salon 5 am Thalhof, mit Daniel F. Kamen virtuos im Zentrum. … Kann man Fjodor M. Dostojewskis dickleibigen Roman „Der Idiot“ (1868/69) in knapp zweieinhalb Stunden erkennbar auf die Bühne bringen? Dem Salon 5 ist das zur Eröffnung des diesjährigen Festivals am Thalhof in Reichenau an der Rax beeindruckend gelungen. … Kamen spielt die Rolle des reinen Toren virtuos, von stiller Tragik bis zum Slapstick. Er ist das mystische Zentrum eines typenreichen Ensembles. Fast wie im Roman.»
Die Presse
«Viel Beifall für einen geglückten, spannenden und anregenden Theaterabend. … Krassniggs Inzenierung nützt die prachtvolle Atmosphäre des restaurierten ehemaligen Ballsaals und schafft raumgreifende ästhetische Tableaus (Ausstattung und Kostüme – Lydia Hofmann und Antoaneta Stereva – sind von erlesenem Geschmack), aber auch dramaturgische Dynamik und zarten Slapstick. Filmeinspielungen ergänzen das Live-Geschehen, die Stills fungieren dabei wie Gemälde. … Ein anspruchsvoller Beitrag zum ansonsten vergleichsweise eher seichten sommerlichen Theatergeschehen.» APA
«Im erlesenen Ambiente des einstigen Ballsaals am Thalhof präsentiert Anna Maria Krassnigg ihre aus dem zum Kanon der Weltliteratur zählenden Roman Dostojewskis destillierte Bühnenfassung in einer spannenden, rundum überzeugenden Inszenierung. … Fazit: Konzentrierte Bühnenfassung eines weltliterarischen Stoffs: Das hat Format!» NÖN
«Die Akteure sind bravourös. Nach manchem Sommerlochtheater eine bemerkenswerte Herbsteinstimmung.» Der Standard
«Anna Maria Krassnigg und Karl Baratta haben aus Dostojewskis 800-Seiten-Wälzer „Der Idiot“ die packendsten Monologe und erregendsten Dialoge herausgefiltert. Auf einer Bühne aus weißem Plüsch, die Irrenhaus wie Schneelandschaft heraufbeschwört, tummelt sich ein exzellent aufeinander eingespieltes Ensemble. Eine verknappte und doch sinnige, sprich rundum gelungene Romanbearbeitung.» Falter