EUROPA IN SZENE

TOTENTANZ

August Strindberg

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»Es ist so, als hätte man alle Tyrannen des Landes auf diese Insel deportiert.«

Seit 25 Jahren leben der Festungskommandant Edgar und seine Frau, die ehemals bekannte Schauspielerin Alice, in ihrem Turm der ewigen Einsamkeit. Ihre Ehe ist ein Tanz, der sie zerstört und zugleich am Leben erhält. Als Cousin Kurt wie ein Besucher aus der Vergangenheit in ihrem Biotop auftaucht, bringt er neuen, wenngleich altbekannten Schwung ins toxische Spiel des Paars.

August Strindbergs 1900 entstandener „Totentanz“ zeigt die Ehe als ein Beckett’sches Endspiel, erbarmungslos im unbedingten Willen zu triumphieren. In der Zusammenlegung von Totentanz I und II werden die generationsübergreifenden Machtspiele in dieser Inszenierung sichtbar: Die Kinder werden zu Wiedergänger:innen ihrer Eltern, spielen ihre Spiele weiter, erben den Totentanz.

110 Jahre nach der ersten Erfolgsinszenierung des Stückes durch Max Reinhardt macht sich ein Absolvent seines Seminars auf den Weg, um zu erkunden, ob das Tödliche, das in dieser Inszenierung sehr physisch wird, durch die Kraft einer neuen Generation überwunden werden, ob die Tochter den väterlichen Vampir übertrumpfen kann.

Uwe Reichwaldt studierte Regie am Max Reinhardt Seminar sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Im September 2021 war seine Inszenierung von Samuel Becketts Endspiel an der Unterfränkischen Landesbühne zu sehen. Zudem ist er als Sicinius in Coriolanus zu sehen.

MEDIENECHO:

«Das Festival Wortwiege zeigt eine ebenso originelle wie packende Inszenierung von Strindbergs „Totentanz“: […] Man muss die offenen Rätsel stehenlassen in diesem erotisierten Endspiel. Uwe Reichwaldt, Absolvent des Reinhardt-Seminars, tut das in seiner auch handwerklich hervorragenden, die Akustik in den Wiener Neustädter Kasematten effektvoll einbeziehenden Inszenierung. Er schafft sogar etwas, was selten gut geht: Er lässt jeweils eine Schauspielerin und einen Schauspieler zwei tragende Rollen verkörpern – Mutter und Tochter, Vater und Sohn.»  (Die Presse)

«Neben dem präzisen Schauspiel, das immer wieder in seelische Abgründe blicken lässt und dem über weite Strecken schattenartigen Dasein des Todes, sorgt das Live-E-Gitarrenspiel samt Loop-Station von David Gratzer für eine dezente, aber atmosphärische Anreicherung.»  (KiJuKu)

«Uwe Reichwaldt schuf mit seiner Inszenierung des „Totentanz“ von August Strindberg eine packende und bildstarke Aufführung mit einem bemerkenswerten Tiefgang. [..] Das Spiel mit den räumlichen Gegebenheiten in den Kasematten funktioniert perfekt und trennt die einzelnen Szenen ohne größeren Umbau voneinander. Dabei gelingt ein Schwebezustand zwischen Realität und Traum, bei dem man das eine von dem anderen manches Mal schwer voneinander unterscheiden kann.»  (European Cultural News)

SCHAUSPIEL:

Lukas Haas
Nils Hausotte

Annina Hunziker
Isabella Wolf

TEAM:

Regie & Spielfassung: Uwe Reichwaldt

Musik: Bernhard Eder (Teil I), David Gratzer (live, Teil I & II)
Bühne: Thomas Garvie, Max Seper
Kostüme: Antoaneta Stereva
Licht: Lukas Kaltenbäck
Maske: Henriette Zwölfer

Regieassistenz: Manuel Horak
Inspizienz: Simon Schofeld
Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer

Deutsche Stück-Übersetzung: Elisabeth Plessen
Bühnenrechte: Rowohlt Verlag, Hamburg

Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.

PREMIERE:

Sa 17. September 2022 (19:30)*

VORSTELLUNGEN:

Do 22.9. (19:30)* ; So 25.9. (15:00);
Sa 1.10. (19:30);
Do 6.10. (19:30)* , So 9.10. (15:00);
Sa 15.10. (19:30)

* Einführungsgespräche finden am 17.9., 22.9. und 6.10. jeweils um 18:30 Uhr statt.

DAUER:

2 Stunde 5 Minuten, inkl. Pause

SPIELORT:

Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27
2700 Wiener Neustadt

TICKETPREISE:

Kategorie A: € 45
Kategorie B: € 38
U25-Ticket: € 10 (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.

Alle Preisangaben inkl. USt.

PROGRAMMHEFT

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