„Worüber man lacht, wenn es nichts zu lachen gibt“ von Mario Wurmitzer:
Was wäre, wenn Daniil Charms, Pionier des Absurden, Dichter und Dissident im stalinistischen Russland, in unserer Gegenwart des digitalen Kapitalismus landen würde? Wurmitzers schwarze Komödie ist eine Verbeugung vor dem russischen Avantgardisten, dessen Werk oft mit Kafka, Ionesco oder Beckett verglichen wird.
MAXIM: Du kannst Ordnung ins Chaos bringen du bist der perfekte Berater
DANIIL: Ich kann das Chaos in die Ordnung bringen
Ablauf:
Was wäre, wenn Daniil Charms, Pionier des Absurden, Dichter und Dissident im stalinistischen Russland, in unserer Gegenwart des digitalen Kapitalismus landen würde? Für Maxim ist Daniil der perfekte Partner seines neuen Internet-Start-Ups Die absurde GmbH. Das erste Businessmeeting mit der Immobilienmaklerin Julia läuft zwar noch nicht ganz rund, aber Daniil wird das ABC des Kapitalismus schon noch lernen, davon ist Maxim überzeugt. Maxim hat Daniil über seine Ex-Freundin Mariam kennengelernt, erfolglose Schriftstellerin, die Maxim aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hat. Doch auch sie muss bald raus: Der Vermieter hat Eigenbedarf angemeldet. Während draußen, im Fernseher, die Panzer rollen, suchen die vier den Rückzug ins Private. Doch die eigenen vier Wände sind auch nicht mehr das, was sie mal waren…
Mario Wurmitzers Stück ist eine Verbeugung vor dem russischen Avantgardisten Daniil Charms, dessen Werk oft mit Kafka, Ionesco oder Beckett verglichen wird und der heutzutage für Autokraten aller Couleur immer noch unbequem und unheimlich ist. Wurmitzer sucht nach der widerständigen Kraft des Absurden in unterschiedlichen politischen Systemen. „Es könnte sein, dass noch keine Einigkeit darüber besteht, wie sehr wir Daniil Charms brauchen.“ (Mario Wurmitzer)
Theatrale Lesung mit: Ida Golda, Etienne Halsdorf, Hubsi Kramar und Jamie Petutschnig
Regie: Ira Süssenbach
Moderation: Anna Luca Krassnigg
Eine Produktion der Wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt
Mario Wurmitzer
Wurmitzer, 1992 in Mistelbach geboren, lebt in Wien und Niederösterreich. Germanistik- und Geschichtestudium an der Universität Wien. 2010 erschien sein Jugendbuch »Sechzehn«. Danach wandte er sich stärker dem literarischen Schreiben zu und veröffentlichte Texte in Literaturzeitschriften und Anthologien. Er schreibt Prosa- und Theatertexte. 2023 wurde er mit seinem Text „Das Tiny House ist abgebrannt“ zum Bachmann-Wettbewerb nach Klagenfurt eingeladen, „eine Form von Kapitalismuskritik, aber in witzig.“ (Mara Delius) Im Sommer 2023 erschien sein Roman „Es könnte schlimmer sein“ im Luftschacht Verlag.
Ira Süssenbach
Die Regisseurin wuchs in Russland auf, verließ aber das Land im Jahr 2012 aufgrund der politischen Situation und zog nach Österreich. Zuerst studierte sie Wirtschaftswissenschaft in Moskau und Wien und arbeitete anschließend als Risikomanagerin im Bankensektor.
2023 schloss sie ihr Regiestudium am Max Reinhardt Seminar mit Auszeichnung ab. 2024 folgten die Inszenierungen von Slawomir Mrozeks „Schlachthof – wir essen nur Karfiol“ beim wortwiege-Festival und Christine Nöstlingers „Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse“ am Schauspielhaus Salzburg.